Ein sechsjähriges Projektormädchen das die unbewusste Sonne im Tor 33 (Der Rückzug, das Tor der Zurückgezogenheit) aktiviert hat, zeigt uns Erwachsenen eine neue „Zeit Dimension“.
Sie kann sich stundenlang alleine beschäftigen und sucht sich Plätze zum Spielen, in denen sie erhöht alleine sitzen und die ganze Gruppe beobachten kann. Ihr Arbeits- und Reaktionstempo ist im Alltag sehr abweichend von anderen Kindern. Sie wirkt sehr langsam und oft sehr abwesend.
Für Aufgaben lässt sie sich sehr lange Zeit und kann sich in einer einzigen Zeichnung verlieren.
Im Laufe einer Woche versuchte sie im Selbstexperiment zu malen und dabei die verschiedensten Sinneseindrücke „wegzuschalten“:
• Malen mit zugehaltener Nase
• Malen mit geschlossenen Augen
• Malen und sich dabei ein Ohr zuhalten.
Als Pädagogin diese Prozesse nicht zu unterbrechen und das Mädchen ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen fällt nicht immer leicht, denn es ist unsere Aufgabe im Auge zu behalten, dass das Kind im Herbst eingeschult wird.
Es zeigt sich jedoch bei den unterschiedlichsten Diagnoseverfahren (Münsteraner Beobachtungsbogen, Mototherapeutische Abklärung), dass die Kompetenzen des Kindes was Intelligenz, Wahrnehmung und Motorik betrifft, über dem Durchschnitt liegen. Besonders Projektorkinder bringen in ihrer Wahrnehmung meist sehr hohe Kompetenz mit.
Aus der reinen Beobachtung im Alltag würde man auf ein Kind schließen, das seine Umwelt ausblendet und in der Umsetzung seiner Kompetenzen Schwierigkeiten hat.
In Wahrheit verarbeitet das Kind Informationen, nimmt auf und speichert ab. Ihrem Design entsprechend ist das Projektormädchen ein Wahrnehmungstyp, und ihr Rückzug aus der Gruppe gibt ihr die Zeit, alle Eindrücke und Erfahrungen wirken zu lassen.
Dank des Wissens über die Individualität des Einzeln, kann das Projektormädchen in ihrem Tempo und für sich korrekt Lernerfahrungen machen und bei sich bleiben.